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1996-08-06
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5KB
From: M.Ottenbruch@sailor.ping.de (Michael Ottenbruch)
Subject: Re: OECD-Vergleich internationaler Gespraechsgebuehren
Message-ID: <xSIQvMD4E6Faez3@sailor.ping.de>
Date: Thu, 14 Mar 96 20:40:15 CET
Newsgroups: z-netz.telecom.allgemein,de.comm.isdn,de.comm.misc,ping.service,ruhr.general
References: <4hmu58$2pv@news.rrz.uni-koeln.de> <4i6057$nt9@news.rrz.uni-koeln.de>
X-Newsreader: MicroDot 1.11beta15 [REGISTERED 004e6f]
Organization: private site
Path: lilly.ping.de!sailor.ping.de
Hallo, R.!
Hallo, Leute!
Im Posting <4i6057$nt9@news.rrz.uni-koeln.de> schrieb
a1586831@athena.rrz.uni-koeln.de (R. Knebler) am 12.03.1996 um 09:17:49
in /z-netz.telecom.allgemein
folgendes zu "Re: OECD-Vergleich internationaler Gespraechsgebuehren":
> Michael Ottenbruch lie# sich zum Thema Re: OECD-Vergleich
> internationaler Gespraechsgebuehren wie folgt aus:
>
>
> >> The UK's Mercury Communications has for the second year running been
> >> edged out by the Norwegian telecommunications operator Telenor for the
> >> title of cheapest international operator in the OECD countries.
> >> Telenor says automation is the secret of its success. The chart shows
> >> the relative costs of calls abroad for a defined basket of
> >> international business calls over the public telephone network.
>
> >Diese Statistik bezieht sich also auf "die relativen Kosten fuer
> >*Auslandsferngespraeche* nach einem definierten Korb *internationaler*
> >Geschaeftsgespraeche ueber das oeffentliche Telefonnetz.
>
> Stimmt, ich habe auch nie etwas anderes gesagt.
>
> >>
> >> Daneben ist ein Diagramm, das ich nicht wiedergeben kann. Da keine
> >> Zahlen dabei stehen kann ich nur ungefaehr ueber die Achsen
> >> abschaetzen (% beziehen sich auf die Abweichung vom
> >> OECD-Durchschnitt):
> >>
> >> Turkey (+60%)
> >> US (+30%)
> >> Spain (+20%)
> >> Germany(-5%)
> >> Ireland (-5%)
> >> Netherlands (-5%)
> >> Japan (-10%)
> >> Australia (-15%)
> >> UK-BT (-20%)
> >> UK-Mercury (-25%)
> >> Norway (-25%).
> >>
> >> (Source: OECD)
>
> >Damit wird also belegt, dass die Telekom durch die "Tarifreform"
> >versucht hat, auf Kosten der Inlands- und insbesondere der
> >Ortsgespraeche sich konkurrenzfaehig zu machen fuer den internationalen
> >Wettbewerb um Geschaeftskunden.
>
> Nein, es handelt sich wohl um 1995er Zahlen, die die Tarifreform noch
> nicht beruecksichtigen.
Das kann ich nicht beurteilen, aber ein Argument der Telekom in ihren
schoenen bunten Heftchen war doch die Preissenkung bei internationalen
Gespraechen.
Falls dies also die 1995er Zahlen sind, bemueht sich die Telekom auf
Kosten der Inlands- und insbesondere der Ortsgespraeche, im
Auslandsverkehr relative Dumping-Preise anbieten zu koennen.
> Darueber hinaus sagt der Artikel nicht, ob
> Privatkunden bei internationalen Telefonaten schlechter gestellt sind
Diese Frage ist IMHO auch relativ irrelevant, denn wieviele private
internationale Gespraeche fallen denn so an? Vergleichsweise wird das
eher vernachlaessigber sein.
> und wie die nationalen Tarife im internationalen Vergleich aussehen.
Ich beziehe mich auch nur auf die Motivation der Telekom, die
internationalen und weiteren nationalen Ferngespraeche zu verbilligen
auf Kosten der Orts- und Nahbereichsgespraeche.
> Deine Schlussfolgerung mag zwar moeglicherweise korrekt sein. Sie wird
> aber nicht durch die Angaben belegt.
Im Bezug auf die o.a. Motivation schon.
> >Bezeichnenderweise buhlt der Monopolist damit gerade um die leute,
> >die es sich aussuchen koennen, ob sie mit die Dienstleistung des
> >Monopolisten in Anspruch nehmen wollen.
>
> >Da ist naemlich in Deutschland das einzige Segment "Internationale
> >Geschaeftsgespraeche".
>
> Nicht zu vergessen die Telefonate in Corporate Networks, die
> Telefonate in Closed User Groups, die Telefonate ueber
> Call-Back-Anbieter, T-Card, der Mobilfunk, der Online-Dienst, das
> Fernsehkabelnetz, der Datenverkehr ueber alternative Netze (ab
> 1.7.1996), die TK-Verzeichnisse, die Telefonzellen, die Telefone, die
> Datenendgeraete ... habe ich noch was vergessen?
Bis auf die Call-Back-Gespraeche und die alternativen Datennetze sind
die oben angefuehrten Dinge Sachen, die ueber Standleitungen der Telekom
laufen, die diese sich teuer bezahlen laesst.
Die beiden Ausnahmen sind jedoch IMHO nur fuer Geschaeftskunden
interessant.
Dass im Mobilfunk erfreulicherweise die Monopolstellung der Telekom
politisch gewollt gebrochen worden ist, ist natuerlich voellig richtig.
Dass die Monopole fallen, und das fuer Datennetze schon zum 01.07.96, ist
natuerlich ebenfalls richtig. Aber die Diskussion geht doch gerade
darum, wie die Telekom ihr Monopol ausnutzt auf Kosten derer, die
keine Wahl haben.
>
> Gruss Ralf
>
...und tschuess!
Michael
--
E-Mail: m.ottenbruch@sailor.ping.de //
E-Mail: Saedelaere@amigo.ping.de \X/
------------------------------MicroDot V1.11beta15